Fragen zum Zuchtbuch
Warum Zuchtbuch?
Vermehren kann jeder. Qualität zu züchten ist eine Herausforderung, die auf Selektion beruht. Selektion bedarf jedoch einer Reihe von Qualitätskriterien. Diese Qualitätsmerkmale sind Bestandteil der AZVD Zuchteignungsprüfung. Das Zuchtbuch vergleicht die ZEP Ergebnisse der Eltern mit denen ihrer Nachkommen. Daraus kann man den Erfolg oder den Mißerfolg der eigenen züchterischen Selektion, aber auch eine vereinfachte Form des Genotyps der Eltern ableiten. Das Zuchtbuch ist somit die Krönung der züchterischen Bemühungen im AZVD. Wer auf eine Teilnahme verzichtet, verzichtet auf den Beweisantritt und die Qualitätssicherung seiner Tiere, was auch eine Aussage über die züchterischen Ambitionen aussagt. Wer vermehrt, braucht weder ZEP, noch Herd- und Zuchtbuch.
Mehrwert durch Zuchtbuch?
Der Aufstieg in und innerhalb des Zuchtbuches setzt die dokumentierte Qualität der Nachkommen in Relation zu dessen Elterntieren, basierend auf die ZEP Ergebnisse. Dadurch erhalten wir eine vereinfachte Darstellung des "genotypischen" Zuchtwertes eines Tieres. Es gibt viele Methoden wie "Estimated Breeding Value" (EBV) oder "Estimated Progeny Difference" (EPD), welche sich lediglich auf einige wenige, vom Züchter selbst erfasste, Faserwerte beziehen. Da die ZEP jedoch über 100 individuelle Messpunkte verfügt, und jeder einzelne gewichtet in die Endnote einfließt, ist das AZVD Zuchtbuch in seinem Umfang einzigartig. Leider übersehen viele Züchter den Wert dieser Dokumentation und lassen die Nachkommen von bereits gezepten Tieren nicht mehr prüfen. Sie entziehen sich dadurch den unschätzbaren Mehrwert, sich das Ergebnis eines Tieres durch die Qualitätsbestimmung der Nachkommen bestätigen zu lassen.
Wie geht der Zuchtbuchaufstieg?
Ein Tier kann nur in das AZVD Zuchtbuch aufsteigen, wenn es selbst durch die ZEP als Kat A oder B bewertet wurde und, als Stute mindestens ein Kat A Nachkommen hat, bzw. als Hengst mindestens 3 Kat A und 1 Kat B Nachkommen auf zwei Jahre verteilt hat. Bei Stuten werden 50% der ZEP Punkte der Nachkommen den eigenen ZEP Punkten hinzugerechnet. Bei Hengsten werden immer 50% des ZEP Jahresdurchschnitts der Nachkommen den eigenen ZEP Punkten hinzugerechnet. Der Aufstieg innerhalb des Zuchtbuches ist abhängig von der Anzahl der Kat A bewerteten Fohlen.
Wie steigt mein Tier auf?
Innerhalb des AZVD Zuchtbuches kann ein ein Tier nur aufsteigen, wenn man alle Nachkommen regelmäßig der Zuchteignungsprüfung vorstellt und die Eltern dadurch 50% der ZEP Punkte erben. Sie dürfen sich als Züchter daher niemals auf den Erfolgen ihrer Basisherde ausruhen, sondern müssen konsequenet alle Tiere Fohlen ebenfalls der ZEP vorstellen. Der Aufstieg im Zuchtbuch dokumentiert daher nicht nur den Genotyp Ihrer Tiere, was schon außergewöhnlich wäre, sondern er zeugt auch von Ihren züchterischen Qualitäten bei der Selektion geeigneter Anpaarungen zur Steigerung der Qualität.
Was heißt Zuchtkoeffizient?
Der Zuchtkoeffizent ist eine Formel, welche die Gesamtzahl der Nachkommen eines Tieres in eine Beziehung zu den Kategorie A bewerteten Nachkommen des Tieres setzt. Bei 100% wären alle Nachkommen auch als Kategorie A eingestuft. Da die Zuchtbuchauswertung jedoch immer nur zum 31.12. stattfindet, kann es vorkommen, dass einzelne Tiere noch zu jung waren, Andere sind an Nichtmitglieder verkauft worden und sind deswegen nicht berücksichtigt. Ein Zuchtkoeffizient von 50% ist daher realistisch und gut. Darunter ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ein Züchter in der Erkenntnis, dass nicht alle Nachkommen gut sind, nur die besten überhaupt registriert und der ZEP vorstellt. Schon von daher ist es eigentlich absolut notwendig, dass alle von AZVD Mitgliedern gehaltenen, importierten und gezüchteten Tiere auch im AZVD registriert werden.